Mittlerweile bin ich überzeugt: Wir brauchen mehr unternehmerisches Denken, um KI nachhaltig in Unternehmen zu verankern.
Denn Unternehmerinnen und Unternehmer denken
- langfristig. Sie wollen ihr Unternehmen gesund an die nächste Generation übergeben.
- Chancenorientiert. Reines Sicherheitsdenken bringt uns nicht weiter. Chancen müssen mutig genutzt werden, auch wenn nicht jeder Versuch von Erfolg gekrönt ist. Ohne Mut kein Erfolg, ohne Fehler kein Fortschritt.
- ganzheitlich. Sie optimieren nicht nur im Kleinen, sondern sehen das große Ganze.
Und genau das brauchen wir am Beginn des KI-Zeitalters. Denn generative KI ist eine Basistechnologie, die enorme Möglichkeiten eröffnet – wenn sie nicht als „noch ein IT-Projekt“ verstanden wird.
- Sieht man von einzelnen Tools ab, ist generative KI keine Technologie für schnelle, kurzfristige Erfolge. Dazu braucht es zu viele Voraussetzungen wie die richtigen und guten Daten, das Verständnis der Modelle oder eine gewisse Frustrationstoleranz – denn als nicht-deterministische Technologie kommt nicht immer das heraus, was man erwartet.
- Aber die Möglichkeiten sind zweifellos enorm. Bei einigen Problemen ist heute schon klar, dass KI sie löst oder bald lösen wird. Bei anderen muss man es erst herausfinden. „Versuch macht klug“ lautet die Devise – und nicht alles wird funktionieren.
- Um generative KI erfolgreich einsetzen zu können, muss man ihre grundlegenden Eigenschaften verstehen und damit auch akzeptieren, dass sie Fehler macht und damit immer eine Eigenverantwortung beim Einsatz bleibt. Das ist ein Kulturwandel, der in allen Köpfen stattfinden muss.
Warum können angestellte Manager das nicht vorantreiben? Genau das wäre doch ihr Job.
Das ist relativ einfach. In den meisten Unternehmensumfeldern und Zielsystemen ist die Kombination aus „langfristig“, „komplex“, „garantiertem Scheitern“ und „Kulturwandel“ wohl der größte Karriere- und Bonuskiller, den man sich vorstellen kann. Niemand macht das freiwillig. Und ich kann das aus der Sicht des Einzelnen sogar verstehen.
Aber vielleicht bin ich ja auch zu pessimistisch und die viel zitierte Formel vom „Manager als Unternehmer im Unternehmen“ wird doch noch ab und zu Realität. Ich würde es mir wünschen.
Bis dahin hoffe ich, dass wenigstens die richtigen Unternehmer die Technologie in ihren Unternehmen vorantreiben. Sie müssen sich nur auf ihre übliche Denke verlassen.
(Die Fotos zeigen übrigens Robert Bosch, Coco Chanel und Steve Jobs. Was sie wohl aus den Möglichkeiten der KI gemacht hätten?)
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