Ohne mehr Menschen in Arbeit und steigende Produktivität bekommen wir ein großes Problem: Die Süddeutsche Zeitung beschreibt es anlässlich des Gutachtens des Wissenschaftlichen Beirats des BMWK anschaulich. Aus meiner Sicht kann KI ein Schlüssel zur Lösung sein.
Der Beirat warnt, dass Deutschland auf die wirtschaftlichen Folgen des demografischen Wandels nicht vorbereitet ist. Die Lücke zwischen Rentnern und nachrückenden Arbeitskräften wachse stark an und werde die Wirtschaft belasten. Zwar könnten die Bruttolöhne steigen, doch rechnen die Experten mit höheren Steuern und Abgaben, so dass die Nettolöhne sinken könnten. Die Forscher fordern eine „Nationale Strategie Wirtschaftspolitik im demografischen Wandel“, die auf Produktivitätssteigerung und höhere Erwerbsbeteiligung setzt.
Für mich zeigt der Bericht eine der wichtigsten Aufgaben auf, für die wir KI nutzen müssen: Das unternehmensinterne Wissen, das vor allem in den Köpfen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steckt, im Unternehmen zu halten und zu nutzen. Dies kann in drei Schritten geschehen:
Wissen im Unternehmen halten
Der Fachkräftemangel ist bereits da und in den nächsten 10 Jahren geht eine Generation von Mitarbeitenden in den Ruhestand, die oft keinen Nachfolger im Unternehmen hat. Das Erfahrungswissen von Jahrzehnten, das in den Köpfen der zukünftigen Rentnerinnen und Rentner steckt, darf dem Unternehmen nicht verloren gehen. KI-Systeme können hier in zweierlei Hinsicht helfen: Zum einen, indem sie das oft unstrukturierte Wissen (z.B. aus Interviews) aufnehmen, ordnen und ablegen. Und zum anderen, indem sie durch Beobachtung von Handlungen und Entscheidungen im Arbeitsalltag trainiert werden und diese später reproduzieren können.
Wissen vermitteln und nutzen
Ist das Wissen erst einmal im System, können mit KI ganz neue und andere Formen der Wissensvermittlung geschaffen werden. Das Beispiel des KI-generierten Podcasts von Googles NotebookLM ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie Wissen spannender, interessanter und damit effektiver vermittelt werden kann.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produktiver machen
Studien sagen es schon lange: Wenn Mitarbeitende KI-Tools sinnvoll einsetzen (also geschult sind), steigt sowohl ihr Output als auch die Qualität ihrer Arbeit. Mensch und KI werden zu einer Art „Superhuman“ – und genau das brauchen wir, um die gleiche Arbeit mit weniger Menschen zu erledigen.
Wir können sehr froh sein, dass mit der KI gerade in dieser Situation eine Technologie zur Verfügung steht, die ihren Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels leisten kann. Wir müssen sie nur nutzen.
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